Parallel zu seinen anderen künstlerischen Werken, entdeckte Ludger Thuilot vor ca. 15 Jahren das Arbeiten mit Bonsais. Früh empfand er dabei dessen Darstellung als inkonsequent, da hier Natürliches mit einer künstlich geschaffenen Form kombiniert wurde. Stein des Anstoßes bildete für ihn die Bonsai Schale, die aus seiner Sicht die gesamte Ästhetik und Funktionalität der Bonsais negativ beeinflussten.
Als Künstler begibt er sich jedoch ständig auf die Suche nach neuen Wegen und Lösungen.
Bei einem Gang über die Verkaufsfläche eines Steinegroßhändlers fand er seine Lösung: Lava-Stein
Auf Grund seines naturwissenschaftlichen Wissens, welches er sich in seinem Beruf als Bildhauer erarbeitet hatte, erkannte er sofort, dass Lava-Stein die perfekte Ergänzung zu seinen bestehenden Bonsai-Objekten darstellen würde.
Nach dem erstmaligen Bepflanzen des Lava-Steins bestätigte sich alsbald die Richtigkeit seiner Idee. So stellte sich schnell heraus, dass der Lava-Stein die optisch wohl beste Zusammenführung zweier natürlicher Komponenten (Pflanzen und Stein) darstellt. Die Pflege wird durch Kapillarwirkung und Speicherkapazität erleichtert. Luftpolster im Gestein sind eine natürliche Isolierung im Winter und ermöglichen eine natürliche Luftzufuhr an den Baumwurzeln . Im Gestein enthaltene Mineralien stehen den Pflanzen als natürliche Nährstoffe zur Verfügung.
Als ein weiteres Thema stellte sich ihm anschließend die Frage der Platzierung seiner neu geschaffenen Objekte, da die vorhandenen Möglichkeiten der Platzierung von Bonsai, wie Tische, Regale etc., nach seinem Empfinden eine zu starke Eigenpräsenz aufwiesen. So kam er auf die Idee, einen Sockel zu gestalten, welcher möglichst unauffällig und unscheinbar war.
Entstanden sind nun die Thuilot`schen Gärten, welche auf Grund der Zusammenfügung der verschiedenen Materialien das Gefühl eines schwebenden Gartens vermitteln. Bei der Darstellung auf Augenhöhe wird dem Betrachter nun beispielsweise die Möglichkeit eines virtuellen Spaziergangs geboten.
Warum definiert Ludger Thuilot seine Gärten als Kunst?
Ludger Thuilot bezeichnet seine Thuilot`schen Gärten als Kunst, da er neue Wege beschritt, indem er verschiedene Materialien neu zusammenfügte. Er löste sich dadurch von der ursprünglichen Philosophie der Bonsai-Kunst und schuf ein neues, der Natur nachempfundenes Kunstwerk, mit einer eigenen ästhetischen Form und Aussage.